Videos auf Deiner Website erhöhen die Verweildauer & zeigen Persönlichkeit. Worauf Du beim Einsatz von Videos achten solltest + Best Practices erfährst Du hier.
Ein Bild sagt bekanntlich mehr als 1.000 Worte. Ein Video zeigt 30 Bilder pro Sekunden – you do the math 😉
Videos sind eine tolle Möglichkeit, um wichtige Informationen unterhaltsam rüber zu bringen, frei nach dem Motto: Geht ins Auge / Ohr, bleibt im Kopf. Sie bieten auch Interessierten beim ersten Besuch Deiner Website eine tolle Möglichkeit, schon mal ein bisschen Deine Persönlichkeit kennen zu lernen; Menschen kaufen bekanntlich von Menschen.
Warum Videos auf der Website funktionieren
Ich verrat‘ Dir ein Geheimnis verraten: Menschen sind faul. Okay, das ist vielleicht kein Geheimnis. Wir alle scrollen lieber durch Reels auf Instagram oder TikTok, als einen langen Artikel zu lesen. Dieses Verhalten kannst Du Dir auf Deiner Website zunutze machen. Ein gut platziertes Video erklärt Dein Produkt oder Dein Angebot in 60 Sekunden – anstatt in 10 Absätzen, die kaum jemand liest.
Richtig eingesetzt, können Videos die Verweildauer auf Deiner Website massiv erhöhen. Und mal ehrlich: Würdest Du lieber eine Bedienungsanleitung lesen oder ein kurzes Tutorial-Video schauen? Genau.
Server-Drama vermeiden: Warum ich Videos (fast) nie auf dem eigenen Server hoste
„Kann ich das Video nicht einfach auf meinen Server hochladen?“ – diese Frage höre ich oft von meinen Kund:innen. Und meine Antwort ist (fast) immer: Please don’t!
Warum? Ganz einfach:
- Server unter Dauerstress: Videos in guter Qualität sind schnell mal riesig. Ein HD-Video von zwei Minuten kann 100 MB oder größer sein. Jetzt stell Dir vor, zehn Besucher:innen drücken gleichzeitig auf „Play“ – und Dein Server fängt an zu weinen.
- Langsame Ladezeiten: Nichts vertreibt Besucher schneller als eine Website, die ewig lädt. Und rate mal, was zu langen Ladezeiten beiträgt. Richtig, selbstgehostete, große Videos, die beim Laden auf die Bandbreite gehen.
- Technische Probleme: Verschiedene Geräte, Browser und Verbindungsgeschwindigkeiten erfordern unterschiedliche Videoformate und Qualitäten. Diese Anpassung willst Du selbst übernehmen? Viel Spaß bei diesem Vollzeitjob!
Also doch lieber keine Videos auf der Website? Mitnichten!
Mein Tipp: Lade Deine Videos bei spezialisierten Plattformen hoch und bette sie von dort ein. Das spart Dir Kopfschmerzen, Serverkosten und graue Haare.
YouTube vs. Vimeo: Der ewige Kampf der Video-Giganten
„Okay, Britta, Du hast mich überzeugt. Aber wohin nun mit meinen Videos?“ Ich sehe bereits die Fragezeichen in Deinen Augen. Keine Sorge, ich helfe Dir bei der Entscheidung, denn es kommt ganz darauf an!
YouTube: Die Video Suchmaschine
Youtube, der kostenlose Dienst von Google, ist der Platzhirsch und inzwischen die zweitgrößte Suchmaschine hinter Google (wie oft hast Du Dir schon ein How-to-Tutorial auf Youtube angeschaut, als lange die Anleitung zu lesen?).
Wann ich Dir empfehle, Dein Video auf YouTube hochzuladen und von dort in Deine Website einzubetten:
- Du willst maximale Reichweite und Auffindbarkeit
- Dein Budget ist begrenzt (YouTube ist kostenlos!)
- SEO und Sichtbarkeit stehen an erster Stelle
- Dein Video darf gerne auch von Hinz & Kunz gesehen werden und ist nicht Teil eines bezahlten Angebotes
Du hast bei Youtube drei Einstellungsmöglichkeiten für die Sichtbarkeit Deines Videos:
- Öffentlich
- Jeder kann das Video auf YouTube finden und ansehen
- Erscheint in Suchergebnissen, in Deinem Kanal und in Empfehlungen
- Kann von anderen geteilt und eingebettet werden
- Ideal für: Content, den Du mit möglichst vielen Menschen teilen möchtest
- Nicht gelistet (Gelistet)
- Das Video ist nicht in Suchergebnissen oder Deinem Kanal zu finden
- Nur Personen mit dem direkten Link können es ansehen
- Kann weiterhin auf externen Websites eingebettet werden
- Ideal für: Videos, die Du nur mit bestimmten Personen teilen möchtest oder die auf Deiner Website eingebettet werden sollen, aber nicht für die breite YouTube-Öffentlichkeit gedacht sind
- Privat
- Nur Du und bis zu 50 eingeladene YouTube-Nutzer:innen können das Video sehen
- Erscheint nirgendwo öffentlich
- Kann nicht eingebettet werden
- Eingeladene Nutzer:innen müssen ein YouTube-Konto haben
- Ideal für: Persönliche Videos oder Inhalte, die nur für einen sehr begrenzten Kreis gedacht sind
Aber Vorsicht: YouTube zeigt Werbung und empfiehlt nach Deinem Video andere Videos – oft von Deiner Konkurrenz. Außerdem schreien die roten Logos und Einbettungen förmlich „Youtube“ und lenken manchmal von Deinem eigentlichen Branding ab.
Meine Empfehlung für den Einsatz von Youtube
Wenn es sich um allgemeine Inhalte handelt, die gerne auch neue Personen anziehen dürfen und / oder kein Budget für einen bezahlten Dienst vorhanden ist. Verwende dabei die erweiterten Einbettungsoptionen, um das YouTube-Branding zu minimieren.
Vimeo: Der Premium-Anbieter für Videohosting
Vimeo ist eine online Videohostingplattform, die sich primär an Kreativschaffende, Filmemacher:innen und Unternehm:erinnen, die Wert auf hochwertige Videoinhalte legen, richtet. Vimeo ist hauptsächlich abonnementbasiert mit verschiedenen kostenpflichtigen Tarifen und schaltet keine Werbung vor, während oder nach den Videos, was die Plattform interessant für den professionellen Auftritt macht.
Wann ich Dir empfehle, Dein Video auf Vimeo hochzuladen und von dort in Deine Website einzubetten:
- Du legst Wert auf hochwertige Präsentation ohne Werbung
- Dein Brand ist premium und Du hast das Budget für monatliche / jährliche Kosten
- Du willst erweiterte Kontrolle über die Wiedergabe und Privatsphäre-Einstellungen haben
- Dein Video soll nur von bestimmten Personen gesehen werden und / oder ist Teil eines bezahlten Angebotes
Du hast bei Vimeo mehr Einstellungsmöglichkeiten für die Sichtbarkeit Deines Videos:
- Öffentlich
- Jeder kann das Video sehen
- Erscheint in Vimeo-Suchergebnissen und Deinem Profil
- Kann auf anderen Websites eingebettet werden
- Jede:r mit Passwort
- Video ist durch ein Passwort geschützt
- Nur Personen mit dem Passwort können es ansehen
- Ideal für Kund:innenprojekte oder exklusive Inhalte
- Nur ausgewählte Personen
- Du gibst bestimmten Vimeo-Nutzer:innen explizit Zugriff
- Funktioniert ähnlich wie „Privat“ bei YouTube
- Nur Personen mit dem Link
- Ähnlich wie „Nicht gelistet“ bei YouTube
- Nur Personen mit dem direkten Link können das Video sehen
- Erscheint nicht in Suchergebnissen oder Deinem öffentlichen Profil
- Nur Du
- Nur Du kannst das Video sehen
- Nützlich für Arbeitsentwürfe oder persönliche Archivierung
- Einbetten auf bestimmten Domains
- In den kostenpflichtigen Plänen kannst Du festlegen, auf welchen Domains Dein Video eingebettet werden darf
- Verhindert unbefugtes Einbetten Deiner Videos auf fremden Websites
Meine Empfehlung für den Einsatz von Vimeo
Für Videos, bei denen Du präzise steuern möchtest, wer die Inhalte sehen kann und wo sie erscheinen, empfehle ich Dir auf jeden Fall Vimeo; gerade auch wenn es um Videos im Rahmen von exklusiven Onlinekursen geht.
Ich nutze für meine Videos weitestgehend Vimeo mit der Funktion „Ausblenden auf Vimeo, nur Einbetten auf bestimmten Domains erlauben“.
Video auf Website: Andere Alternativen
Es gibt natürlich noch weitere Anbieter da draußen. Als technisch versierte Webdesignerin kann ich noch Bunny Stream von Bunny.net empfehlen. Dabei handelt es sich um ein Videohosting- (und CDN-) Anbieter aus der EU (Slowenien), bei dem Du nach verwendetem Speicher und nach genutztem Traffic bezahlst.
Der Mindestbetrag beträgt dabei etwa 1$ pro Monat – eine echt günstige Alternative für alle, die nur ein kleines Budget haben, aber die volle Kontrolle über ihre Videos wollen und über das entsprechende technische Know-how verfügen.
Video auf Website einbetten Best Practices
Zum Abschluss noch meine Empfehlungen, worauf Du beim Einbetten von Videos in Deine Website achten solltest:
- Autoplay? Bitte mit Bedacht!
Nichts ist nerviger als ein Video, das plötzlich laut losplärrt. Wenn Autoplay, dann bitte stumm – Deine Besucher werden es Dir danken. Ich lege meist einen „Play“-Button über das Video, so dass Besucher:innen selbst entscheiden können, wann das Video startet. - Größe und Position mit Bedacht wählen
Ein riesiges Video im Header kann beeindruckend sein, verlangsamt aber die Website enorm. Mein Tipp: Verwende komprimierte GIFs, die im Loop laufen, oder kurze Clips für große Hintergründe und spare die längeren Videos für Bereiche weiter unten auf der Seite auf. - Untertitel nicht vergessen!
80% der Videos werden ohne Ton angeschaut – oftmals weil Websitebesucher:innen im Office oder unterwegs schauen. Mit Untertiteln steigt nicht nur die Engagementrate, sondern sie sind auch für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen unverzichtbar. - Mobil optimiert einbetten
Die Hälfte Deiner Besucher:innen schaut sich Deine Website auf dem Smartphone an. Achte also dafür, dass Videos responsive eingebettet werden und auch auf kleinen Bildschirmen gut funktionieren. - In der Kürze liegt die Würze
Die Aufmerksamkeitsspanne im Web ist kurz, Du hast oft nur wenige Sekunden, um Interesse zu wecken. Jede zusätzliche Sekunde erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Besucher:innen abspringen. Videos unter 2 Minuten werden im Durchschnitt zu 70% angesehen, bei Videos über 5 Minuten sinkt dieser Wert auf unter 40% (Quelle: Wistia – Optimal Video Length).
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Hast Du Fragen zum Einsatz von Videos auf Deiner Website? Lass es mich in den Kommentaren wissen – ich freue mich auf den Austausch mit Dir.