Was ist Newsletter­listen­hygiene und warum ist sie so wichtig?

Klasse statt Masse! Maximiere den Erfolg Deiner eMail-Kampagnen mit Newsletterlistenhygiene. Erfahre, wie Du Deine Liste bereinigst und Öffnungsraten steigerst.

Die Tage werden wieder länger, die Sonne lässt sich wieder häufiger blicken und draußen fängt es an zu grünen. Kurz: Der Frühling steht vor der Tür.

Und mit jedem Strahlen Sonnenschein spüre ich einen neuen Schub Energie, der mich in Richtung „Let’s get shit done“ pusht. Entsprechend steht der März bei mir ganz unter dem Motto Frühjahrsputz und so habe ich kurzentschlossen eine Website Frühjahrsputz Challenge ins Leben gerufen. Davon habe ich mich auch inspirieren lassen, mal auf meiner Newsletterliste auszumisten, also so genannte Newsletterlistenhygiene zu betreiben 😊

Was ist Newsletterlistenhygiene?

Stell Dir vor, Du schickst Deinen wunderbaren Newsletter regelmäßig an Hunderte oder Tausende von Abonnent:innen – und kaum eine:r öffnet sie, geschweige denn klickt. Ziemlich frustrierend, oder? Vor allem auch ein schlechtes Signal an eMail-Anbieter wie Gmail, Outlook & Co. Denn wenn diese sehen, dass viele Menschen Deine eMails ignorieren, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Filter Deine Nachrichten immer öfter in den Spam Ordner verschieben. Und ein Newsletter, der nicht im Posteingang landet, kann nicht gelesen werden … Du siehst, wo das hinführt.

Deshalb ist die sogenannte Newsletterlistenhygiene so wichtig, also das regelmäßig Ausmisten von Kontakten, die nicht (mehr) mit Deinen Inhalten interagieren. Denn so schön sich eine hohe Zahl an Subscribern auch anhört, Du willst lieber eine kleinere, engagierte Community, als eine Geisterarmee an Abonnent:innen, die Deine eMails ignoriert.

Stell Dir eine saubere Newsletterliste dabei wie ein gut gepflegter Garten vor: Sie blüht, gedeiht und bringt tolle Früchte. Unengagierte Abonnent:innen sind dagegen wie Unkraut und bremsen den Erfolg Deines Newsletters aus – weil sie sich negativ auf Deine Öffnungs- und Klickraten auswirken.

Was ist der Vorteil dabei, regelmäßig auszumisten?

Wenn Du nicht engagierte Menschen von Deiner Newsletterliste entfernst, hat das mehrere Vorteile. Stell Dir vor, Du sendest Deinen Newsletter an 1.000 Abonnent:innen, von denen aber nur 150 wirklich aktiv sind. Ohne Newsletterlistenhygiene zahlst Du für 850 Empfänger:innen, die Deine Nachrichten nie öffnen.

Wenn Du Deine Liste bereinigst, steigen Deine Öffnungsraten von vielleicht 15% auf 45%, weil nur noch die wirklich Interessierten übrigbleiben. eMail-Anbieter wie Gmail und Outlook erkennen diese hohe Interaktionsrate als Qualitätssignal und verbessern Deine Zustellbarkeit. Das bedeutet: Deine eMails landen mit höherer Wahrscheinlichkeit im Posteingang statt im Spam Ordner.

Zusätzlich sparst Du bares Geld. Die meisten eMail-Marketing-Tools berechnen ihre Preise nach Abonnent:innenzahl. 500 statt 1.000 Empfänger:innen können sich die monatlichen Kosten locker um 20-50% reduzieren.

Gleichzeitig gewinnst Du präzisere Marketinginformationen: Die Analysen zeigen nun das Verhalten echter Interessent:innen, nicht die Zahlenfriedhöfe inaktiver Kontakte. So kannst Du bessere strategische Entscheidungen für Deine Kommunikation treffen.

Das Beste: Du baust eine treue, hochmotivierte Community auf, die Deine Inhalte wirklich lesen und mit ihnen interagieren will. Das ist im beziehungsorientierten Marketing unbezahlbar!

Also direkt weg mit dem Unkraut?

Jein, Du musst nicht gleich mit dem Flammenwerfer als Unkrautvernichter kommen. Inaktive Kontakte sind nicht unbedingt verlorene Kontakte. Hier macht im ersten Schritt eine Rückgewinnungskampagne Sinn, um diese schlafenden Abonnent:innen aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken.

Nachfolgend fasse ich zusammen, wie ich persönlich vorgehe.

Wie funktioniert eine Rückgewinnungskampagne?

Eine Rückgewinnungskampagne läuft in der Regel über einen definierten Zeitraum und mehrere eMails.

1. Inaktivität definieren

Du identifizierst im ersten Schritt die inaktiven Kontakte. Je nachdem, welches Newslettertool Du verwendest, kannst Du diese direkt einsehen. Ich nutze MailerLite* und sehe sie dort unter Subscribers > Clean up inactive. Eventuell gibt Dir Dein Tool auch die Möglichkeit, nach bestimmten Parametern zu filtern.

Ich habe mich für die Filterversion entschieden und inaktive Kontakte wie folgt definiert: Hat seit 90 Tagen keinen Newsletter mehr von mir geöffnet und hatte sich vor September 2024 angemeldet (ich habe erst im September mit meinem wöchentlichen Newsletter angefangen).

Diese Kontakte habe ich dann in eine neue Gruppe „Inaktive Kontakte“ kopiert (in Deinem Tool legst Du eventuell eine entsprechende Liste oder einen Tag an); diese Gruppe umfasst knapp 20% meiner gesamten Abonnent:innen.

2. Automatisierung aufsetzen

Im nächsten Schritt setzt Du eine Automatisierung auf, denn Du möchtest nicht jeden einzelnen Kontakt manuell „prüfen“.

Ich habe dazu als Automatisierung die Link-Variante genutzt: Wenn jemand auf einen bestimmten Link in der eMail klickt, wird die Person signalisiert sie weiteres Interesse an meinen Inhalten und wird automatisch wieder aus der Gruppe der inaktiven Kontakte rausgenommen. Dazu habe ich eine Unterseite auf meiner Website eingerichtet mit einem kurzen Text à la „Hurra, Du bist weiter dabei; ich freue mich“.

3. Rückgewinnungskampagne starten

Im nächsten Schritt schreibst Du diese Gruppe an inaktiven Kontakten gezielt an. Das kann in Form einer besonders spannenden, persönlichem eMail sein, die mit ihrem Betreff Aufmerksamkeit erzeugt. Oder Du bringst ihnen ein kleines Geschenk in Form eines Freebies, eines exklusiven Zugangs oder eines Rabattcodes mit.

Ich habe mich für eine einfache Textmail mit dem Betreff „Trennen sich unsere Wege?“ entschieden. Ich erkläre kurz, warum ich schreibe und was sie tun können, wenn sie weiterhin auf meiner Liste bleiben wollen (den beigefügten Link klicken). Dazu noch einmal kurz der Hinweis, dass sie sich bei Nichtinteresse direkt selbst mit Klick auf Abmelden aus meiner Kontaktliste austragen können und was passiert, wenn sie sich bis Datum X nicht zurückmelden (dann entferne ich sie manuell).

Ich lasse meine Kampagne über zwei Wochen laufen. Wer die Mail liest, klickt entweder auf „Habe weiter Interesse“ und wird aus der Gruppe der inaktiven Kontakte genommen; oder klickt direkt auf „Abmelden“ und wird bei mir im System auf „Abgemeldet“ gesetzt und von meiner Kontaktliste genommen.

4. Sanft Abschied nehmen

Da natürlich ein großer Teil der inaktiven Kontakte auch diese eMail nicht liest, schreibe ich noch ein, zwei kurze Remindermails und wer dann bis Datum X nicht reagiert hat und noch in der Gruppe „Inaktive Kontakte“ steht, wird dann von mir manuell abgemeldet.

So sinkt zwar die Anzahl meiner Abonnent:innen, aber gleichzeitig steigen Öffnungs- und Klickraten. Ich werde den Artikel am Ende meiner Rückgewinnungskampagne aktualisieren, u.A. wie sich meine Öffnungsraten verändert haben, wenn ich die dann kalten Kontakte von meiner Liste abgemeldet habe.

Mit einer Rückgewinnungskampagne gibst Du Deinen schlafenden Abonnent:innen also nochmal die Möglichkeit, ihr Interesse an Deinem Newsletter zu bekunden. Denn vielleicht haben sie Deine Newsletter nur übersehen, waren im Stress oder hatten andere Prioritäten; sind aber generell an Deinen Inhalten interessiert.

Erst wenn diese Kontakte nach der Rückgewinnungskampagne immer noch nicht reagieren, ist es Zeit, sie sanft und freundlich zu verabschieden.

Regelmäßige Pflege

Ich empfehle Dir, mindestens ein Mal im Jahr auf Deiner Kontaktliste durchzuwischen und aktive Newsletterlistenhygiene zu betreiben. Ich lösche im Zuge dessen auch all die Kontakte, die nie das Double-opt-in bestätigt haben.

Fazit: Weniger ist mehr

Newsletterlistenhygiene ist keine Wissenschaft, sondern Beziehungspflege. Du züchtest keine Masse, sondern willst eine wertvolle Community aufbauen. Also konzentriere Dich auf die, die Dich wirklich interessant finden. Sei authentisch, biete Mehrwert und nimm es nicht persönlich, wenn sich der oder die eine oder andere wieder verabschiedet. Es gibt genug neue spannende Menschen, die Deine Inhalte zu schätzen wissen.

Pro-Tipp

Gib Deinen nicht-mehr-interessierten Abonnent:innen die Möglichkeit, beim Abmelden einen individuellen Grund anzugeben. Ein „Vielen Dank für die tollen Impulse, aber ich habe meine Selbstständigkeit aufgegeben.“ oder ein „Ich war mit zwei unterschiedlichen eMail-Adressen angemeldet, eine reicht.“ liest sich doch viel angenehmer als ein „Ich möchte diesen Newsletter nicht mehr weiter erhalten.“ 😉

Wie sieht es aus, betreibst Du schon Newsletterlistenhygiene? Wie ist Deine Erfahrung damit? Teil es mit mir in den Kommentaren!

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